Finanzamt Saarbrücken: Landesregierung und OB Conradt blockieren nachhaltige Stadtentwicklung

Grüne fordern Kurswechsel 

Die Grünen Saarbrücken kritisieren den Umgang von Landesregierung und Stadtspitze mit landeseigenen
Liegenschaften in der Landeshauptstadt scharf. Besonders der Fall des ehemaligen Finanzamts steht
exemplarisch für eine verfehlte Stadtentwicklungspolitik, die von Intransparenz, Untätigkeit und einem Abriss
reflexhafter Prägung gekennzeichnet ist.

„Das alte Finanzamt birgt ein enormes städtebauliches Potenzial – als Gebäude und als Fläche im Zentrum
der Stadt.“, erklärt Anne Lahoda, Kreisvorsitzende der Grünen Saarbrücken. „Der geplante Abriss wäre nicht
nur ein Angriff auf den Denkmalschutz, sondern auch auf eine nachhaltige Stadtplanung. Die graue Energie,
die in der bestehenden Bausubstanz steckt, würde sinnlos vernichtet, statt Lebensräume zu schaffen sollen
Bürokomplexe entstehen.“

Die Grünen werfen der saarländischen Landesregierung vor, zentrale Schlüsselimmobilien wie das Finanzamt
oder die ehemalige Polizeikaserne am Wackenberg dem Verfall preiszugeben oder ohne Beteiligung der
Stadtgesellschaft zum Abriss freizugeben. „Statt im Dialog mit der Stadt tragfähige Nutzungsmodelle zu
entwickeln, agiert das Land planlos – mit fatalen Folgen für bezahlbaren Wohnraum, kulturelle Infrastruktur
und kleinteiliges Gewerbe“, so Lahoda.

Auch Oberbürgermeister Uwe Conradt steht in der Kritik. „Er hat auf Druck der Landesregierung Baurecht für
den Abriss geschaffen – ohne echte Bürgerbeteiligung und ohne Alternativen ernsthaft zu prüfen“, sagt
Lahoda. „Damit hat er sich zum Steigbügelhalter des Landes gemacht, statt die Interessen Saarbrückens zu
vertreten. Das ist seiner Rolle als Oberbürgermeister nicht würdig.“

Die Grünen fordern eine sofortige Offenlegung aller Gutachten und Entscheidungsprozesse sowie eine
ergebnisoffene Neuausschreibung für das Gelände des Finanzamts – unter Einbeziehung des
Denkmalschutzes, von Klimazielen und einer möglichen Umnutzung. Darüber hinaus brauche es endlich eine
systematische Bestandsaufnahme aller landeseigenen Immobilien in Saarbrücken und ein transparentes
Verfahren zu deren Entwicklung in enger Abstimmung mit der Stadt.

„Wir wollen eine Stadtentwicklung, die auf Erhalt und Umnutzung setzt, statt auf Abriss und Stillstand. Das
Land muss endlich Verantwortung übernehmen – und der Oberbürgermeister den Mut finden, sich für das
Gemeinwohl einzusetzen. Ein Städtebaulicher Wettbewerb, wie in die Architektenkammer sinnvollerweise
fordert wäre der richtige Ausgangspunkt.“, so Lahoda abschließend.

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