Fahrradsommer 2026 – autofreie Routen nach Luxemburger Vorbild im Regionalverband Saarbrücken und im Saarland
- Die Grünen im Kreis Saarbrücken fordern den Regionalverband Saarbrücken auf, für die Sommerferien 2026 autofreie Fahrradrouten nach Luxemburger Vorbild (Vëlosummer) einzurichten.
- Der Regionalverband soll in Zusammenarbeit mit den Kommunen, Tourismusverbänden und Vereinen geeignete Straßenabschnitte auswählen, die für den Radverkehr freigegeben werden können und gleichzeitig für den Kfz-Verkehr ausreichend Umfahrungsmöglichkeiten bieten.
- Die Planung soll frühzeitig erfolgen, damit Finanzierung, Sicherheit, Infrastruktur und Öffentlichkeitsarbeit rechtzeitig gesichert sind.
- Die Kreismitgliederversammlung unterstützt die Kreisvorstände, Fraktionen und Arbeitsgemeinschaften darin, diese Forderung aktiv in die politischen Gremien und die Öffentlichkeit zu tragen.
- Der Landesvorstand soll gebeten werden, die Idee auch für die Landesebene zu prüfen und eine landesweite Umsetzungsperspektive zu entwickeln.
Radfahren boomt – ob als klimafreundliches Verkehrsmittel, als Freizeitbeschäftigung und Familienaktivität oder als sportliche Herausforderung. Gleichzeitig stoßen wir in der Region immer wieder an Grenzen: Viele Straßen sind für Radfahrer*innen unsicher, Radwege oft lückenhaft, und große, asphaltierte Strecken ohne Autoverkehr gibt es kaum.
Dazu kommt: die Sommerferien sind lang und es fehlt an kostengünstigen, barrierearmen und zugleich sportlichen Unternehmungsmöglichkeiten für die ganze Familie.
Ein Blick ins Nachbarland Luxemburg zeigt, wie man mit einfachen Mitteln ein attraktives Angebot schaffen kann: Dort wird seit 2020 der sogenannte Vëlosummer organisiert. Dabei werden an den Wochenenden während der Sommerferien ausgewählte Land- und Regionalstraßen für den motorisierten Verkehr gesperrt und ausschließlich für den Radverkehr freigegeben. So entstehen über mehrere Wochen hinweg sichere, durchgängige (Rund-)Routen auf asphaltierten Straßen.
Der Vëlosummer hat sich inzwischen zu einem festen Bestandteil des Ferienprogramms entwickelt. Jedes Jahr werden unterschiedliche Routen zusammengestellt, die zusammen mehrere hundert Kilometer umfassen. Das Projekt wird vom Transportministerium in enger Zusammenarbeit mit Gemeinden, Tourismusverbänden und Vereinen organisiert. Entlang der Routen gibt es gastronomische Angebote, kulturelle Stopps und Aktionen lokaler Initiativen.
Das Konzept ist bewusst niedrigschwellig: Es nutzt bestehende Straßen, erfordert nur zeitweise Sperrungen und bietet dennoch einen großen Mehrwert. Das Ergebnis spricht für sich: Zehntausende Menschen nehmen jährlich teil. Familien nutzen die Gelegenheit, sicher Radfahren zu üben, Hobby- und Rennradfahrer*innen freuen sich über ungestörte Strecken, Tourist*innen entdecken neue Regionen, und die Gastronomie sowie touristische Betriebe profitieren unmittelbar. Gleichzeitig wird die Wahrnehmung des Fahrrads als gleichwertiges Verkehrsmittel gestärkt, und die Verkehrswende bekommt ein positives, erlebbares Gesicht.
Ein solches Projekt wäre auch für den Regionalverband Saarbrücken und darüber hinaus für das ganze Saarland ein Gewinn. Autofreie Sommerrouten würden nicht nur die Sicherheit und Attraktivität des Radfahrens steigern, sondern auch das Freizeit- und Tourismusangebot bereichern. Zugleich könnte der Regionalverband eine Vorreiterrolle übernehmen und zeigen, wie Klimaschutz, Mobilität und Lebensqualität praktisch zusammengebracht werden können.
Damit eine Umsetzung schon in den Sommerferien 2026 realistisch ist, muss die Planung rechtzeitig beginnen. Geeignet sind vor allem Straßen mit guten Ausweichmöglichkeiten für den Kfz-Verkehr, landschaftlichem Reiz und einem Rundkurs-Charakter.