Fahrradwerkstatt in Alt-Saarbrücken vor dem Aus: Regionalversammlung blockiert grüne Initiative zur vorläufigen Rettung des preisgekrönten Projekts

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in der Regionalversammlung bedauert zutiefst, dass ihr eingebrachter Antrag zur finanziellen Absicherung der Fahrradwerkstatt Alt-Saarbrücken in der Moltkestraße heute mit den Stimmen von CDU und SPD abgelehnt wurde. Mit den beantragten 6.000 Euro hätte der Betrieb des seit 2015 bestehenden und kürzlich mit dem Saarländischen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichneten Projekts bis Jahresende gesichert werden können. Stattdessen steht die Werkstatt, die als sozialer Treffpunkt, Lernort und Brücke im Quartier fungiert, nun vor dem Aus – ein herber Rückschlag für die Kinder und Jugendlichen in Alt-Saarbrücken und für die Gemeinwesenarbeit im Stadtbezirk.

„Dass ein Projekt, das über Jahre erfolgreich aufgebaut wurde, dessen gesellschaftlicher Nutzen unbestritten ist und das erst vor wenigen Wochen für seine vorbildliche Arbeit ausgezeichnet wurde, nun aufgrund kurzsichtiger Haushaltspolitik vor dem Scheitern steht, ist mehr als fahrlässig“, kritisiert Anne Lahoda, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen. „Hier zeigt sich einmal mehr, dass die faktische GroKo aus CDU und SPD kein Gespür für die Bedürfnisse der Menschen vor Ort hat. Statt in soziale Nachhaltigkeit und klimagerechte Mobilität zu investieren, wird dieses tolle Projekt der Quartiersarbeit geopfert – und das, obwohl die benötigte Summe im Vergleich zum Gesamtetat lächerlich gering ist.“

Die Fahrradwerkstatt, die seit ihrer Gründung 2015 als niedrigschwelliges Angebot für Kinder, Jugendliche und Erwachsene dient, hat sich zu einem zentralen Ort der Begegnung und des Wissensaustauschs entwickelt. Dass ausgerechnet ein solches Projekt, das Integration, Bildung und ökologische Praxis verbindet, nun aufgrund fehlender politischer Unterstützung schließen muss, wirft Fragen nach den Prioritäten der Regionalversammlung auf. „Projekte wie diese leben von Vertrauen und Kontinuität“, so Lahoda weiter. „Wenn die Politik diese Basis zerstört, verlieren wir nicht nur eine Werkstatt, sondern auch das Vertrauen der Menschen in die Handlungsfähigkeit der Kommunalpolitik.“

Die grüne Fraktion kündigt an, den Kampf um den Erhalt der Fahrradwerkstatt fortzusetzen: „Wir werden in den Haushaltsberatungen 2026 einen erneuten Antrag einbringen, um die Finanzierung des Projekts langfristig zu sichern. Es kann nicht sein, dass ein preisgekröntes Vorzeigeprojekt der sozial-ökologischen Transformation einfach aufgegeben wird“, betont Lahoda. Die Fraktion ruft zudem die Landesregierung auf, ihre Verantwortung wahrzunehmen und die Werkstatt als Teil der Förderung nachhaltiger Mobilitätskonzepte zu unterstützen.

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