Die zunehmende Lichtverschmutzung im Saarland und insbesondere im Regionalverband Saarbrücken bedroht Biodiversität, menschliche Gesundheit und den Klimaschutz. Die Kreismitgliederversammlung von Bündnis 90/Die Grünen Saarbrücken hat daher gestern eine Resolution verabschiedet, die umfassende Maßnahmen gegen die künstliche Aufhellung der Nacht fordert.
„Wir brauchen endlich klare gesetzliche Regelungen zur Eindämmung der Lichtverschmutzung – auf Landesebene und vor Ort“, betont Anne Lahoda, Kreisvorsitzende der Grünen Saarbrücken. „Der Verlust der natürlichen Nacht hat gravierende Folgen für Insekten, Vögel, Fledermäuse und auch für uns Menschen. Gleichzeitig könnten Kommunen und Privathaushalte massiv Energie und Kosten sparen.“
Die Grünen fordern, das Saarländische Naturschutzgesetz nach dem Vorbild Baden-Württembergs zu ergänzen. Konkret schlagen sie für den Regionalverband Saarbrücken unter anderem die Erstellung eines Lichtkatasters, die Umrüstung der öffentlichen Beleuchtung auf insektenfreundliche LED-Technik sowie die Einführung intelligenter Lichtsteuerungen vor. Auch dekorative Beleuchtungen an öffentlichen Gebäuden sollen künftig nachts reduziert oder abgeschaltet werden.
„Es geht nicht darum, Städte in Dunkelheit zu tauchen. Es geht darum, Licht gezielt und effizient einzusetzen – nur dort und dann, wo es wirklich gebraucht wird“, so Anne Lahoda weiter. „Eine intelligente Beleuchtung erhöht sogar das Sicherheitsempfinden, anstatt es zu beeinträchtigen.“
Zudem fordern die Grünen Anreizprogramme für private Haushalte und Unternehmen sowie Informationskampagnen, um die Bevölkerung für die Problematik zu sensibilisieren. Als besonderes Highlight schlagen sie die Einführung einer jährlichen „Nacht der Dunkelheit“ im Regionalverband Saarbrücken vor.
Die Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen in den kommunalen Gremien des Regionalverbands werden aufgefordert, Anträge und Anfragen an die Verwaltungen zu stellen, um die Initiative in die Praxis umzusetzen. Über die Fortschritte soll regelmäßig auf den Kreismitgliederversammlungen berichtet werden.
„Mit entschlossenem Handeln können wir unsere Region zu einem Vorreiter für nachhaltige Beleuchtung machen und einen wichtigen Beitrag zum Schutz von Natur und Klima leisten“, so Anne Lahoda abschließend.
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