Mehr Park+Ride am Rande der Stadt statt Billigparken in der City

Die Aussagen von Wirtschaftsförderer Sebastian Kurth stoßen bei den Grünen auf Unverständnis. Aus Sicht der Grünen hängt die Entwicklung der Landeshauptstadt nicht massgeblich davon ab, ob es noch mehr Parkmöglichkeiten in der City gibt und wie teuer diese sind. Entscheidend für den Erfolg sind vor allem die  Aufenhaltsqualität und die Attraktivität der Angebote. Sie sprechen sich daher für bessere und sichere Radwege, Parkmöglichkeiten an Hauptknotenpunkten des ÖPNV in den Randlagen Saarbrückens und günstige ÖPNV Tickets aus, um den Umstieg vom Auto  attraktiver zu gestalten.

„Die Diskussion um fehlende Parkplätze und zu teure Parkplätze ist ein Phantomdiskussion. Die vorhandenen Parkhäuser sind in der Regel nicht ausgelastet, auch die weniger teuren nicht. Städte punkten nicht durch Parkplätze sondern durch das Flair, dass die Besucher zum Verweilen anregt.“, sagt die Kreisvorsitzende Anne Lahoda

Täglich strömen über 120.000 Menschen nach Saarbrücken, die meisten mit dem Auto. Das Straßennetz stößt dadurch an seine Belastungsgrenze und die Lärm- und Umweltbelastungen sind erheblich. Statt immer mehr PKW in die Innenstadt ziehen zu wollen, muss Saarbrücken endlich auf „sanfte Mobilität“ setzen, die gleichzeitig die Attraktivität der Innenstadt deutlich steigern würde.

„Wer möchte stundenlang im Stau stehen um dann durch eine Stadt zu bummeln, in der Abgase und Verkehrslärm das Stadtbild bestimmen? Der öffentliche Raum kann deutlich besser genutzt werden, als zum Abstellen von Kraftfahrzeugen. Raum für Fußgänger und Fahrradfahrer*innen aber auch Flächen für Sitzgelegenheiten und Gastro Flächen im Aussenbreich erhöhen die Attraktivität einer Stadt und bringen Leben und Kundschaft für den Einzelhandel.“ so Anne Lahoda weiter.

Die Grünen fordern daher für die Landeshauptstadt eine Verkehrspolitik, die gute Erreichbarkeit der Stadt auch auf anderem Wege als nur mit dem PKW gewährleistet. 

„Andere Städte haben gezeigt, dass es funktioniert wenn gute und preiswerte Umsteigemöglichkeiten auf den öffentlichen Nahverkehr angeboten werden. Hierfür muss in die nötige Infrastruktur investiert werden.  Mit Park+Ride-Parkplätzen vor den Toren Saarbrückens, die direkt an das Bus- und Schienennetz angebunden sind, hätten Bürger:innnen eine bequeme Möglichkeit, vom Auto auf den ÖPNV umzusteigen und stressfrei in die Stadt zu gelangen. Solche Parkplätze könnten an den Autobahnen, im Sulzbachtal oder im Scheidter Tal über eine interkommunale Zusammenarbeit entstehen. Außerdem möchten wir, dass ein solches Angebot mit Park+Bike-Plätzen ergänzt wird oder auch ein Park Ticket, das den Parkschein gleichzeitig zum Ticket für den ÖPNV werden lässt. Ziel einer nachhaltigen Verkehrspolitik kann es nur sein, den Pkw-Verkehr in der Stadt Saarbrücken zu reduzieren und den Bürger:innen attraktive Alternativen anzubieten. Ich erwarte von der Stadtverwaltung und der Landesregierung, ein Konzept zu erarbeiten, das aufzeigt, wie die umliegenden Kommunen bei der unterstützt werden können.“, ergänzt Jose Ignacio Rodriguez Maicas, verkehrspolitischer Sprecher der Bezirksratsfraktion abschließend.